Zitat von Robert Baden-Powell

„Das eigentliche Glück aber findet Ihr darin, dass Ihr andere glücklich macht. Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als Ihr sie vorgefunden habt. Wenn dann Euer Leben zu Ende geht, mögt Ihr ruhig sterben im Bewusstsein, Eure Zeit nicht vergeudet, sondern immer Euer Bestes getan zu haben.“

Im Folgenden soll sein bemerkenswertes Leben kurz dargestellt werden

  • Am 22.Februar 1857 wird Baden-Powell in London als zwölftes von vierzehn Kindern geboren.
     
  • Als BP drei Jahre alt ist, stirbt sein Vater, ein anglikanischer Pfarrer.
     
  • Schon früh entdeckt er seine Liebe zur Natur und dem Abenteuer der Wildnis.
     
  • Nachdem er die Aufnahmeprüfung für die Universität von Oxford nicht geschafft hat, bewirbt er sich bei der britischen Armee und besteht das Aufnahmeexamen mit einem hervorragenden Ergebnis und wird daraufhin sofort zum Unterleutnant befördert.
     
  • Als die Kavallerie-Einheit, der er angehört, nach Indien versetzt wird, verbringt er seine Freizeit damit, sich seinen Sold mit dem Schreiben von Zeitungsartikeln aufzubessern, wilde Tiere im Dschungel zu beobachten und Theateraufführungen zu veranstalten.
     
  • BP wird mit der Ausbildung der Scouts – der „Pfadfinder“ – beauftragt. Diese werden dafür eingesetzt, lautlos und mit List gegnerische Läger auszukundschaften. Bei der Ausbildung setzt er jedoch nicht auf Drill, sondern versucht, seine Männer für ihre Aufgaben zu begeistern. Dabei stehen keine Anordnungen im Vordergrund, sondern vielmehr Tips und Anregungen, mit denen er selbständiges Handeln und Verantwortung fördert. Statt lange Vorträge zu halten, steuerte er seine Schützlinge so, dass sie aus eigenen Erfahrungen lernten. – „Learning by doing“ nannte er dieses System, das noch heute als eines der besten Erziehungsprinzipien gilt.
     
  • Bei der Organisation seiner Einheiten setzt Baden-Powell auf kleine Gruppen von etwa fünf Mann und gibt den Anführern dieser Gruppen freie Hand für die Erfüllung ihrer Aufgaben. Durch die gegenseitige Hilfsbereitschaft, zu der er seine Leute erzieht, kann sich jeder Einzelne auch in extremen Situationen auf den Anderen verlassen.
     
  • Im Jahre 1897 wird er nach Südafrika versetzt. Dort lernt er von befreundeten Eingeborenen ihre besondere, selbst ihm zum Teil noch unbekannte Methode der Jagd, des Spurenlesens, der Orientierung, der Urwaldmedizin und ähnlicher Waldläuferkünste. Die Eingeborenen geben ihm den Ehrennamen „Impeesa“, was so viel bedeutet wie „Der Wolf, der nie schläft“.
     
  • Abends am Lagerfeuer verfasst er das Manuskript zu seinem Buch „Aids for Scouting“ (wörtlich: „Hilfen zum Pfadfinden“), das die Kunst des Waldläufertums beschreibt.
     
  • In Südafrika verfolgt BP – inzwischen zum Hauptmann befördert – den blutrünstigen Häuptling Ashanti-Häuptling Pempreh. Nachdem er diesen gefangen genommen hat, lässt er ihn jedoch nicht hinrichten, da BP gegen sinnloses Blutvergiesen ist. Daraufhin wird Pempreh Freund und Verehrer des Mannes, der ihn überwunden hatte.
     
  • Nach dem Ausbruch des Burenkriegs im Jahre 1899 muss BP die Stadt Mafeking verteidigen. Obwohl die Soldaten in der Stadt den Angreifern zahlenmäßig weit unterlegen sind, gelingt es Baden-Powell, die Stadt mit List, statt mit Gewalt, zu verteidigen, indem er mit Strohpuppen, Holzgewehren und Geschütz-Atrappen aus Konservendosen ausreichende Bewaffnung vortäuscht.
     
  • BP rekrutiert aus den Jungen der Stadt eine Truppe für leichtere militärische Aufgaben wie Sanitätsdienst, Meldegänge und für Spähtrupps. Diese bewähren sich, indem sie ein hohes Maß an Verantwortung und Selbständigkeit an den Tag legen.
     
  • Auf diese Weise konnte er die Stadt 217 Tage lang bis zum Eintreffen der britischen Kavallerie halten.
     
  • Zurück in England, wird er als Nationalheld und Idol für die Jugend gefeiert. Sein Buch „Aids for Scouting“ ist während seiner Zeit in Mafeking zum Jugendbuch-Bestseller geworden.
     
  • Da Baden-Powell nicht beabsichtigt hatte, dass ein Buch für Soldaten von Jugendlichen gelesen wird, fasst er den Entschluss, ein Buch für Jugendliche zu schreiben, in dem er seine pädagogischen Erkenntnisse aus Mafeking und die Waldläufergeheimnisse seines abenteuerlichen Dschungellebens verarbeiteten will.
     
  • Jedoch kann er diesen Plan zunächst nicht verwirklichen, denn er wird damit beauftragt, die berittene Schutzpolizei Südafrikas zu gründen und auszubilden. Schon bald wird diese Einheit zu einer berühmten Elitetruppe. Sie tragen einen breitrandigen Filzhut, Halstuch und Khakihemd – die spätere Kluft der Pfadfinder.
     
  • Im Jahre 1903 wird er damit beauftragt, als Generalinspekteur der gesamten britischen Kavallerie diese neu zu organisieren.
     
  • 1907 kann sich BP endlich der Jugendarbeit widmen und veranstaltet für 22 Jungen aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten ein Zeltlager auf Brownsea Island. Damit macht er sich jedoch nicht nur Freunde, denn einige hohe Herrschaften sehen es nicht gerne, dass ihre Kinder mit denen von einfachen Handwerkern oder Bauern spielen.
     
  • Baden-Powell teilt die Jugendlichen in Kleingruppen ein und überträgt je einem Jungen die Verantwortung für die Gruppe. Bei der Ausbildung der Jungen legt er großen Wert darauf, dass diese ihm freiwillig und ohne Zwang folgen.
     
  • Danach lässt er sich vom militärischen Dienst pensionieren und verschreibt sich ganz der Jugendarbeit. Endlich hat er Zeit, sein Pfadfinderbuch für Jugendliche „Scouting for Boys“.
     
  • Das Buch wird 1908 von dem deutschen Stabsarzt Dr. Alexander Lion ins Deutsche übersetzt.
     
  • 1909 macht BP mit seinen Pfadfinder einen ersten Auslandsbesuch in Deutschland. Davon inspiriert, werden hier und da Pfadfinderstämme gegründet.
     
  • Bei einen großen Pfadfindertreffen in London mit 11000 Teilnehmern tauchen erste Mädchen in Pfadfinderkluft auf, die sich Girl Scouts nennen. Obwohl BP die Pfadfinder ursprünglich für Jungen gedacht hat, ist er davon begeistert und macht sich sofort daran, weitere Mädchenpfadfindergruppen zu gründen.
     
  • Im Jahre 1912 lernt Baden-Powell die 22jährige Olave St. Clair kennen, die er kurz darauf heiratet. Aus dieser Ehe gehen insgesamt drei Kinder hervor.
     
  • Begeistert von der Pfadfinderidee ihres Mannes übernimmt Olave 1916 die Führung der weiblichen Pfadfinder.
     
  • 1919 bekommen die Pfadfinder den Gilwellpark bei London als Ausbildungszentrum für Scoutmaster geschenkt. Die ersten Pfadfinderleiter, die dort einen Lehrgang erfolgreich abschließen, erhalten als Auszeichnung zwei Holzstückchen, die an einer Lederschnur um den Hals getragen werden. Sie stammen von einer aus vielen Holzstücken bestehenden Halskette, die BP von dem Zulu-Häuptling Dinzulu geschenkt bekommen hat. Diese „Woodbadge“ wird Leitern bis heute verliehen, die eine international anerkannte Leiterausbildung absolviert haben.
     
  • 1920 veranstaltet Baden-Powell das erste internationale Pfadfindertreffen – Jamboree genannt – mit 8000 Teilnehmern in London und wird zum „Chief Scout of the World“ (oberster Weltpfadfinderleiter) ernannt.
     
  • 1929, im Alter von 72 Jahren, wird BP vom britischen König zum Lord geadelt und darf sich fortan Lord Baden-Powell of Gilwell nennen.
     
  • In der Zeit von 1930 bis 1937 reist er von Land zu Land, um überall auf der Welt Pfadfinder zu besuchen.
     
  • 1937 verabschiedet sich BP offiziell beim Jamboree in Holland und zieht sich in sein Haus in Nyeri, einem kleinen Ort in Kenia zurück.
     
  • Am 8. Januar 1941 stirbt Robert Stephenson Smyth Baden-Powell, Lord of Gilwell und wird am Fuße des Mount Kenya begraben.
     
  • Auf Baden-Powells Grabstein befindet sich ein Kreis mit einem Punkt darin – ein Pfadfinder-Wegzeichen. Diese Nachricht Baden-Powells heißt: „Ich habe meine Aufgabe erfüllt und bin nach Hause gegangen.“